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Vorstellung & Tests: Der neue Range Rover Sport

09.06.2022

Der neue Range Rover Sport

Die dritte Generation des Range Rover Sport kommt mit über 100 Kilometern PHEV-Reichweite. Aber auch V8-Fans kommen auf ihre Kosten. Dazu natürlich: neuer Luxus.

Zeit für die Wachablösung nach fast zehn Jahren Dienstzeit. Der seit 2013 gebaute Range Rover Sport 2 erhält einen Nachfolger, Land Rover hat nun die Generation drei offiziell vorgestellt. Der Luxus-SUV, Land Rover-intern in Deutschland auf Platz drei der Verkaufs-Hitparade, wurde von Grund auf neu entwickelt und modernisiert.

Design-Evolution

Zu sehen ist das natürlich auch, wenngleich die Designer wie bei der britischen Marke üblich das Kunststück schaffen, das bisherige Styling auf moderne Weise zu interpretieren und nicht völlig mit dem Vorgänger zu brechen. Während bei anderen Herstellern die Kühlergrills ins Uferlose wuchern, nimmt der neue Range Rover Sport seine Grillflächen gegenüber dem Vorgänger optisch zurück. Der obere Grill ist niedriger, in der Schürze ist nun eine von den Radeinlässen eingerahmte Doppelöffnung installiert. Optisch nähert sich der Range Rover Sport damit in der Vorderansicht auch dem großen Flaggschiff Range Rover an. Er setzt bei der im Vergleich stärker taillierten Seitenlinie und vor allem beim Heck-Design mit dem schmalen Leuchtenband sowie der prominenteren Schürze jedoch auf einen eigenständigen Look. Technisch setzt der neue Range Rover Sport auf die aktuelle MLA-Flex (Flexible Modular Longitudinal Architecture)-Plattform, die im Vergleich zum Vorgänger eine um 35 Prozent höhere Steifigkeit aufweisen soll. Diese ist auch dafür verantwortlich, dass sich das neue Modell besonders sportlich bewegen lassen soll. Nick Collins, verantwortlicher Direktor Fahrzeugprogramme bei Jaguar Land Rover, sagt dazu: "Die von Land Rover entwickelte Plattform und die Chassissysteme ermöglichen im neuen Range Rover Sport einen Grad an Dynamik, wie ihn selbst diese Baureihe noch nicht gekannt hat."

Luftfederung ist serienmäßig

Wichtiger Baustein für diese versprochene Dynamik ist die neu entwickelte Fahrwerkstechnik. Serienmäßig wird eine Luftfederung namens Dynamic Air Suspension verbaut, deren Luftfedern über ein einstellbares Volumen verfügen. So lässt sich die Federeinstellung abhängig von der Fahrsituation automatisch regeln. Dazu werden auch die Daten des Navigationssystems verwendet, damit das Fahrwerk beispielsweise bei einer besonders kurvigen Strecke vorkonditioniert wird. Zu den neuen Luftfedern gesellen sich ebenfalls neue und radselektiv einstellbare Stoßdämpfer. Neu an Bord ist außerdem eine Allradlenkung, bei der die Hinterräder in einem Winkel von bis zu 7,3 Grad einschlagen können. Bei niedrigem Tempo kann dadurch der Wendekreis verringert werden. Gemeinsam mit der elektronischen Wankstabilisierung und einem elektronisch geregelten Sperrdifferenzial mit Torque Vectoring soll diese Technik die Fahrdynamik weiter erhöhen. Die ansonsten optionale Technik ist bei den Modellen P510e Plug-in-Hybrid und beim P530 V8 serienmäßig an Bord.

PHEV mit bis zu 113 km Reichweite

Das bringt uns auch gleich zur spannenden Frage, welche Antriebe der neue Range Rover Sport bereithält. Derer gibt es gleich eine ganze Reihe. Als Plug-in-Hybrid tritt ein Dreiliter-Benziner mit einer kombinierten Systemleistung von 324 kW/440 PS oder 375 kW/510 PS im P440e und P510e in Erscheinung. Die "schwächere" Version beschleunigt den Range Rover Sport in 5,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, der P510e erledigt das in 5,4 Sekunden. Beiden PHEV gemeinsam ist der Lithium-Ionen-Akku mit 38,2 kWh Kapazität; das ist mehr, als vor noch nicht allzu langer Zeit reine Elektroautos zu bieten hatten. Entsprechend soll die rein elektrische Reichweite der beiden PHEV-Range Rover bei 113 WLTP-Kilometern liegen. Land Rover rechnet das auch gleich in "Alltagskilometer" um und kommt dabei auf 88 Kilometer Reichweite. Die vorläufige Top-Motorisierung, bevor eine SVR-Variante folgt, ist der 530 PS starke V8-Biturbo mit 4,4 Litern Hubraum (mit Launch Control in 4,5 Sekunden auf Hundert). Unterhalb der genannten Maschinen rangieren noch die Mildhybrid-Aggregate P400 (Benziner) und die Diesel D250, D300 und D350 – also alles Antriebe, die bereits im aktuellen Range Rover eingesetzt werden. Ebenso wie dort ist das Achtstufen-Automatikgetriebe von ZF Standard bei allen Varianten.

Weiterentwickeltes Allradsystem

Bei der Allradtechnik setzt Land Rover auf eine Weiterentwicklung des iAWD-Systems mit einem neuen "Offroad-Tempomat", der in vier anwählbaren Programmen den Vortrieb regelt, während dem Fahrer lediglich die Lenkarbeit obliegt. Das System wird beim Range Rover Sport erstmals in einem Fahrzeug der Briten eingesetzt und ähnelt dem Crawl Control-System von Toyota-Geländewagen. Im Innenraum setzt der Range Rover Sport auf ein reduziert-elegantes Design. Viele Bedienelemente wie die Klimasteuerung oder den zentralen Monitor übernimmt er vom großen Range Rover, allerdings mit teils unterschiedlicher Positionierung. Die hinteren Passagiere bekommen 31 Millimeter mehr Beinfreiheit als beim Vorgänger spendiert. Die neuen Vordersitze verfügen über eine 22-fache Verstellmöglichkeit, Klimatisierung und Massagefunktion. Bei der Bestellung des Top-Soundsystems Meridian Signature kommen nicht nur 1.430 Watt Leistung an Bord, sondern auch vier Lautsprecher in den Kopfstützen der Vordersitze und der beiden äußeren Rücksitze. Diese dienen je nach Einstellung der Geräuschunterdrückung per Gegenschall, aber auch der Sound-Untermalung im Dynamic-Fahrmodus.

Sprachsteuerung mit Amazon Alexa

Der 13,1 Zoll große Zentralbildschirm des Pivi Pro-Systems lässt sich in seiner Darstellung personalisieren, um die Wunsch-Bedienoptionen zu favorisieren. Das Display verfügt ähnlich zu modernen Smartphones über ein haptisches Feedback, um beim Berühren eine Rückmeldung zu geben. Die Instrumente sind volldigital und lassen sich individuell anpassen. Als Sprachsteuerung kommt Alexa von Amazon zum Einsatz, wobei keine Smartphone-Koppelung nötig ist. Der Range Rover Sport verbindet sich mit den Anmeldedaten des persönlichen Amazon-Kontos selbst mit dem Server. Android Auto und Apple Carplay sind außerdem kabellos integriert.

Bestellbar ab sofort, Preis ab 93.000 Euro

Bestellen lässt sich der neue Range Rover Sport ab sofort, der Konfigurator wird zur Premiere auf der Land Rover-Seite freigeschaltet. Hier sind auch bereits die Preise hinterlegt. Los geht es bei 93.000 Euro für die Variante mit dem D250-Mildhybrid-Diesel.

FAZIT

Mit sofortigem Bestellstart bringt Land Rover die dritte Generation des Range Rover Sport auf den Markt. Der Luxus-SUV kommt mit britisch-kühlem Design-Ansatz und erweiterter Assistenztechnik, die Plug-in-Hybrid-Modelle erhalten eine Riesen-Batterie für viel Reichweite. Ein rein elektrisch angetriebenes Modell dauert aber noch.

Quelle: auto-motor-und-sport.de